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Profitiert vom aktuellen Caravan-Boom: der Bergkirchner Wohnmobil-Verleiher Alfred Jeschke. © ly

Camping-Boom in Corona-Zeiten

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Reisen mit dem Wohnmobil, das liegt im Trend. Gerade jetzt nach den Beschränkungen wegen Corona genießen es immer mehr Menschen, mit den zum Teil sehr komfortablen „Womos“ Urlaub zu machen.

Bergkirchen/Sulzemoos – Reisen war wegen Corona seit dem 15. März nicht mehr möglich. Geplante Trips mussten storniert oder verschoben werden. „Aufgrund der Anordnung der bayerischen Staatsregierung zur Schließung des Betriebes für den öffentlichen Kundenverkehr von Mitte März bis Ende April wurde das Geschäft in dieser Zeit stark eingeschränkt, da nur noch über den Onlineshop Vertriebsaktivitäten möglich waren“, sagt Thomas Liebscher, Geschäftsführer des Handelszentrums Freistaat Caravaning & More in Sulzemoos.

Doch jetzt, nach fast drei Monaten, dürfen die Deutschen wieder in den Urlaub fahren. Und viele tun dies in einem Wohnmobil oder Wohnwagen.

Die Jeschke Mobile GmbH aus Bergkirchen ist einer der kleineren Verleiher im Landkreis Dachau. Gerade jetzt, nach der coronafreien Zeit, bekommt der Geschäftsführer Alfred Jeschke verstärkt Buchungsanfragen. „Viele Kunden wollen das Reisen mit dem Wohnmobil einfach mal ausprobieren, obwohl sie davor damit nichts am Hut hatten“, sagt er. „Einige finden es aber auch gut, während der jetzigen Situation eine gewisse Privatsphäre zu haben.“

Eine erhöhte Nachfrage hat auch Thomas Liebscher, Geschäftsführer des Handelszentrums Freistaat Caravaning & More in Sulzemoos, beobachtet. „Verreisen mit dem Reisemobil oder Wohnwagen ist aktuell die sicherste Urlaubsvariante. Das eigene Bett, das eigene Bad und die eigene Küche als Selbstversorger sorgen hier für Sicherheit. Anstehen an überfüllten Hotelbuffets entfällt hier, und die sozialen Kontakte können am Campingplatz problemlos nach eigens gesetztem Hygienestandard eingehalten werden.“

Verleiher Jeschke hat neun Fahrzeuge in seiner Flotte, davon ist eines ein Wohnwagen. Die Fahrzeugklassen reichen von einfach bis zur Luxuskategorie. Je nach Klasse und Saison kostet das Ausleihen pro Tag ab 89 Euro aufwärts. „Besonders die Komfort-Klasse ist momentan sehr gefragt“, sagt Jeschke. Keines seiner Fahrzeuge ist älter als ein Jahr. Die gebuchten Camper können die Kunden bei seiner Verleihstation in Karlsfeld abholen.

Seine Mieter kommen aus der ganzen Welt, etwa aus Spanien oder Frankreich und sogar aus dem fernen Saudi-Arabien. „Die finden mich durch Camping-Online-Plattformen und durch meine Internetseite“, sagt Jeschke. Das Besondere an seinem Geschäft: „Mein Verleih ist klein und fein.“

Gerade während der Coronakrise haben seine Kunden das sehr zu schätzen gewusst. Trotz der Stornierungen, die mit den Ausgangsbeschränkungen einhergingen, waren die Leute verständnisvoll. „Ich habe mit allen Kunden eine einvernehmliche Lösung gefunden“, sagt er. „Egal, ob im Form von Gutscheinen oder einer Verschiebung der Buchung.“

Allerdings, das räumt Alfred Jeschke ein, hat Corona eine große finanzielle Lücke hinterlassen. „Es geht definitiv was ab, weil es drei Monate Stillstand waren“, sagt er. „Ich war sehr nervös und unsicher. Anfangs hatte ich nur noch Stornierungen und viele Kundengespräche.“ Er hofft, dass für das restliche Geschäftsjahr noch genügend Buchungen reinkommen. „Momentan bin ich noch nicht voll ausgelastet.“

Thomas Liebscher vom Freistaat macht dem Kollegen Jeschke Mut, denn „ Caravaning und Camping erfreut sich auch nach Corona weiterhin steigender Beliebtheit“, wie er meint.

ly/zim

Hier finden Sie den Originalartikel im Merkur: https://www.merkur.de/lokales/dachau/dachau-ort28553/urlaub-mit-wohnmobil-liegt-auch-bei-landkreisbuergern-im-trend-13808618.html